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Umschalten aufIn Fällen, in denen keine Tarifverträge auf das Vertretungsverhältnis anwendbar sind, ist es nicht einfach zu verstehen, ob (und in welcher Höhe) dem Vertreter eine Abfindung zusteht.
Im Gegensatz zu den AECs, die eine genaue Berechnung vorsehen, die es den Parteien ermöglicht, die Abfindungszahlung zu quantifizieren, das Zivilgesetzbuch sieht nur eine Obergrenze für die Höhe der Entschädigung vor, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode zu geben
Die Abfindungszahlung wurde auf europäischer Ebene durch die Richtlinie 86/653EECzuletzt mit der Reform des Gesetzesdekrets 65/1999, mit der der derzeitige Wortlaut von Artikel 1751 des Zivilgesetzbuchs wie folgt geändert wurde:
"Bei Beendigung des Vertragsverhältnisses ist der Auftraggeber verpflichtet, dem Handelsvertreter einen Ausgleich zu zahlen, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- Der Bevollmächtigte hat beschafft Neukunden für den Auftraggeber oder hat spürbar entwickeltes Geschäft mit bestehenden Kunden;
- Der Auftraggeber erhält weiterhin erhebliche Vorteile die sich aus den Geschäften mit solchen Kunden ergeben;
- Die Zahlung dieser Zulage ist Messeunter Berücksichtigung aller Umstände des Falles, insbesondere der dem Vertreter entgangenen Provisionen, die sich aus dem Geschäft mit diesen Kunden ergeben".
Der Richter muss daher zunächst auf der Grundlage der vorläufigen Feststellungen feststellen, ob der Vertreter seinen Kundenstamm und/oder sein Geschäft vergrößert hat, und dementsprechend den Betrag bestimmen, der dem Vertreter nach billigem Ermessen geschuldet wird.
In Fällen, in denen keine Tarifverträge auf das Vertretungsverhältnis anwendbar sind, ist es nicht einfach zu verstehen, ob (und in welcher Höhe) dem Vertreter eine Abfindung zusteht.
Im Gegensatz zu den AEC, die eine genaue Berechnung vorsehen, die es den Parteien ermöglicht, die Abfindung zu beziffern, sieht das Zivilgesetzbuch nur eine Obergrenze für die Höhe der Abfindung vor, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode zu liefern
– Lesen Sie auch: Abfindung: Art. 1751 des Zivilgesetzbuches und AEC im Vergleich.
Im Folgenden werden die im Zivilgesetzbuch festgelegten Kriterien kurz analysiert.
1. Der Beitrag des Agenten zu den Kunden.
Die Kündigungsentschädigung gemäß Artikel 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs soll zweifellos die Tätigkeit des Auftraggebers zur Förderung und Entwicklung von Kunden belohnen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass vom Anwendungsbereich dieser Vorschrift ausgenommen sindAnwerbung und Koordinierung von Agentenda letztere, obwohl sie aus organisatorischer Sicht relevant und sehr wichtig sind, im Hinblick auf die Verbesserung der Kundenzufriedenheit nur instrumenteller und untergeordneter Natur sind.[1]
Dieser Argumentation folgend kann auch die bloße Umsatzsteigerung des Handelsvertreters nicht als ausreichender Beweis für die Gewinnung neuer Kunden oder die wesentliche Entwicklung der zu Beginn der Geschäftsbeziehung bereits vorhandenen Kunden angesehen werden:[2] reicht es nicht aus, dass der Beauftragte beweist (vgl. Die Beweislast beim Handelsvertretervertrag) die Erhöhung seiner Provisionen im Laufe der Jahre, wenn er auch die von ihm geworbenen Neukunden nicht gewissenhaft angibt. Dies geht aus der Rechtsprechung hervor:
"dem Antrag auf Zahlung der Entschädigung gemäß Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches nicht stattgegeben werden kann, wenn der Antragsteller pauschal anerkennen in der Berufungsinstanz das erneute Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen, jedoch keine genaue Abrechnung des Geschäftsvolumens für jeden einzelnen Kundensowie die abgeschlossenen Geschäfte, den Gesamtwert der Verträge, den etwaigen Zuwachs gegenüber den im Vorjahr mit demselben Kunden abgeschlossenen Geschäften anzugeben, wobei die Angabe der von ihm persönlich betreuten Kunden gänzlich zu unterlassen ist."[3]
Und wieder:
"Der Handelsvertreter, der gemäß Art. 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs handelt, muss zunächst beweisen, dass er dem Unternehmer neue Kunden gebracht hat oder zumindest den Umsatz der Kunden erhöht hat, die bereits vor Beginn des Handelsvertreterverhältnisses mit dem Unternehmer Geschäfte gemacht haben."[4]
Was die Definition vonNeukunde"Es sei daran erinnert, dass im Jahr 2016 die Europäischer Gerichtshof,[5] die Frage, ob es möglich ist, juristische Personen als solche anzuerkennen, die vor der Erteilung des Vertretungsauftrags bereits Geschäftsbeziehungen mit dem Auftraggeber aufgenommen hatten, allerdings für andere Produkte als die, die Gegenstand des Vertretungsvertrags sind. Im vorliegenden Fall hatte der Handelsvertreter den Auftrag erhalten, Brillengestelle anderer Marken zu verkaufen als derjenigen, die der Unternehmer bereits vertrieben hatte; der Gerichtshof wurde daher gefragt, ob der Verkauf solcher neuen Produkte an bestehende Kunden unter die zivilrechtliche Definition fallen könnte[6] eines "neuen Kunden". Der Gerichtshof stellte dies fest;
"als neue Kunden im Sinne dieser Vorschrift anzusehen sind, auch wenn sie mit dem Unternehmer bereits hinsichtlich anderer Waren in Geschäftsverbindung standen, wenn der Verkauf der ersten Ware durch den Vertreter verpflichtet, bestimmte Geschäftsbeziehungen einzugehenEs ist Sache des vorlegenden Gerichts, dies zu prüfen.
2. Vorteile für den Auftraggeber die sich aus der Tätigkeit des Vertreters ergeben.
Die zweite in Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches festgelegte Bedingung lautet: "der Auftraggeber immer noch erhebliche Vorteile aus den Geschäften mit diesen Kunden zieht". Bei der Analyse dieser Bedingung muss man natürlich verstehen auf welchen Zeitraum um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Vorteilen zu prüfen, muss ein Hinweis erfolgen. Nach der besten Lehrmeinung[7] Der Wortlaut des Gesetzes ist recht eindeutig und bezieht sich auf die Situation zum Zeitpunkt der Beendigung der Geschäftsbeziehung; die Rechtsprechung hingegen ist in diesem Punkt nicht eindeutig, und es gibt eine gegenteilige Ausrichtung, die es für erforderlich hält, zu prüfen, ob die Vorteile auch in den Folgejahren fortbestehen, und in diesem Sinne den Ausgleich ausschließt, wenn der Vertreter nicht in der Lage ist, die "Beibehaltung" der Kunden auch nach Beendigung der Geschäftsbeziehung gerichtlich nachzuweisen.[8]
Natürlich kann die persönliche Entscheidung des Auftraggebers, sich für eine der folgenden Optionen zu entscheiden, den Handelsvertreter nicht beeinträchtigen Übertragung des Unternehmens auf andere (zu einem Preis, der zweifellos nicht nur durch die Marke, sondern auch durch den Geschäftswert, der im Wesentlichen aus dem Kundenstamm besteht, bestimmt wird), es sei denn, es wird festgestellt, dass der Anstieg der Kundenzahl auf Faktoren zurückzuführen ist, die außerhalb des Vertreters liegen.[9]
Andererseits ist die Bedingung als erfüllt anzusehen, wenn die vom Vertreter geschlossenen Verträge Laufzeitverträgeda die Entwicklung des Firmenwerts und die Vorteile für den Auftraggeber auch nach Beendigung der Geschäftsbeziehung in re ipsa.[10]
3. Die Festlegung von Abfindungen nach dem Billigkeitsgrundsatz.
Sobald das Vorliegen der ersten beiden Voraussetzungen festgestellt ist, muss der Richter die Billigkeitsentschädigung beziffern. Wie bereits erwähnt, ist für die Bestimmung des Quantender Richter ist verpflichtet, die Einhaltung des in Art. 1751 des Zivilgesetzbuches vorgeschriebenen Gebots der Billigkeit zu überprüfen, wobei er alle Umstände des Falles und insbesondere die dem Vertreter entgangenen Provisionen, die sich aus den Geschäften mit diesen Kunden ergeben, zu berücksichtigen hat.
Interessant ist, dass das Gesetz zwar die Voraussetzungen für die Gewährung des Ausgleichs an den Bevollmächtigten klar benennt, für die Quantifizierung nach billigem Ermessen jedoch die der normative Verweis ist nicht erschöpfend und betrifft alle "die Umstände des Falles', wobei der Hinweis auf die Provisionen, die der Vertreter verliert und die sich aus dem Geschäft mit den Kunden ergeben, nur als Beispiel zu verstehen ist.[11] Diesbezüglich muss der Richter nach der Rechtsprechung:
"alle Elemente berücksichtigen, die geeignet sind, eine angemessene Personalisierung des dem Vertreter geschuldeten Betrags zu erreichen"[12] e "als "fair" angesehen werden kann oder nicht'in dem Sinne, dass auch das besondere Verdienst des Handelnden, das sich aus den [entstehenden] tatsächlichen Verhältnissen ergibt, ausgeglichen wird."[13]
"Hält sie es für unbillig, so muss sie in Ermangelung besonderer Vorschriften dem Auftragnehmer die Differenz zugestehen, die erforderlich ist, um die Billigkeit wiederherzustellen.."[14]
Es liegt auf der Hand, dass der Grundsatz der Billigkeit in der Praxis nur schwer anzuwenden ist. Daraus folgt, dass die Nichtanwendung der AEC auf das Verhältnis sicherlich eine größere Unsicherheit hinsichtlich der Quantifizierung der Abfindung mit sich bringt, da dies letztlich der Sensibilität des einzelnen Richters überlassen wird.
Es ist auch wichtig, daran zu erinnern, dass der in Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches genannte Fall ein typischer Fall von richterlicher Billigkeit ist und als solcher kann vor dem Gericht nur unter dem Gesichtspunkt der Logik und der Kongruenz der Argumentation kritisiert werdenaber nicht in seiner Höhe.[15]
4. Abfindungen, die auf der Grundlage der von der Kommission festgelegten Kriterien berechnet werden.
Aus der obigen Analyse geht hervor, dass der Ansatz der europäischen Richtlinie, der lediglich eine Obergrenze für die Höhe der Entschädigung vorsieht, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode vorzugeben, zu großer Unsicherheit geführt hat und weiterhin führt. Es liegt daher auf der Hand, dass eine klare und präzise Methode, die vielleicht durch die nationale Rechtsprechung entwickelt wird, zu mehr Rechtssicherheit führen würde, was für beide Vertragsparteien von Vorteil wäre.
Dieses Problem trat auch bei demselben Unternehmen auf Europäische Kommission in ihrem Bericht vom 23/7/1996die sich dieser rechtlichen Beschränkung bewusst war, einen Bericht erstellt, der zum einen analysieren sollte, wie die europäische Rechtsprechung diese Auslegungsfrage angegangen ist, und zum anderen den Mitgliedstaaten eine Lösung anbieten sollte.
Eine Lösung wäre im deutschen Modell (und insbesondere in §89b des HGB, an dem sich die Gesetzgebung orientiert) zu finden gewesen, wobei zu berücksichtigen ist, dass dort seit 1953 die Zahlung eines Mehrwertausgleichs vorgesehen ist, was zu einer umfangreichen Rechtsprechung zur Berechnung dieses Ausgleichs geführt hat.
In dem Bericht der Kommission wird das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte Berechnungsmodell eingehend analysiert, auf die in vollem Umfang Bezug genommen wird. Es ist wichtig, die Tatsache zu betonen, dass das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte System dann als Modell für die Erstellung von AEC-Berechnungen verwendet wurde und dass das gleiche System, obwohl es sehr komplex ist, uns nicht völlig fremd ist.
Nachdem die Kommission die Berechnungsmethode analytisch analysiert hat, stellt sie abschließend fest, dass das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte Modell dennoch als Modell verwendet werden kann, da dieses "eine einheitlichere Auslegung dieses Artikels zu ermöglichen.”
Die italienische Rechtsprechung hat sich jedenfalls nur sehr selten an dieses Modell gehalten (vielleicht auch, weil es von den Anwälten der Parteien nicht gefordert wurde), das derzeit fast völlig unbekannt ist; jedenfalls gibt es einige Urteile in der Sache, die den Standpunkt der Kommission teilten, die es für angemessen hielt, die Abfindung auf der Grundlage der von der Europäischen Kommission in ihrem Bericht vom 23.7.1996 über die Anwendung von Artikel 17 der Richtlinie 86/653/EWG aufgestellten Berechnungskriterien zu quantifizieren. [16]
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[1] Cass. Civ. 2018 No. 25740.
[2] Siehe hierzu auch Bortolotti, Vertriebsverträge, S. 386 ff., 2016, Wolters Kluver.
[3] Gericht von Mailand 26.7.2016.
[4] Gericht von Bari 12.2.2014.
[5] Urteil vom 7.4.2016, Rechtssache C-314/14, Marchon vs. Karaskiewicz
[6] Genauer gesagt, in der Definition des Begriffs "Neukunde", zu dem Artikel 17 der europäischen Richtlinie 1986/653 über Handelsvertreterdurch Artikel 4 des Gesetzesdekrets Nr. 303 vom 10.9.1991, mit dem Artikel 1751 des Zivilgesetzbuchs geändert und durch Artikel 5 des Gesetzesdekrets Nr. 65 vom 15.2.1999 ersetzt wurde.
[7] Bortolotti, Vertriebsverträge, S. 388.
[8] Siehe Gericht von Padua 21.9.2012, wo die Entschädigung wegen fehlender Anordnungen nach der Auflösung der Beziehung verweigert wurde; im Gegensatz dazu Cass. Civ. 2013 Nr. 24776 ".Darüber hinaus ist der Nutzen für den Auftraggeber zum Zeitpunkt der Beendigung des Vertragsverhältnisses zu beurteilen, wobei die zu diesem Zeitpunkt vom Vertreter erzielten Ergebnisse von Bedeutung sind."
[9] Cass. Civ. 2013 no. 24776.
[10] Cass. Civ. 2013 no. 24776.
[11] Siehe Cass. Civ. 2018 no. 21377, Cass. Civ. 2008 no. 23966.
[12] Cass. Civ. 2016 No. 486.
[13] Cass. Civ. 2014 No. 25904.
[14] Appellationsgericht Florenz 4.4.2012.
[15] Cass. Civ. 2018 No. 25740.
[16] Gericht von Pescara vom 23.9.2014, mit Kommentar von Trapani in Agenti&Rappresentanti di commercio Nr. 2/2015; Gericht von Bassano del Grappa vom 22.11.2008