diritto alla provvigione e contratti di lunga durata

Anspruch des Vertreters auf Provision bei langfristigen Verträgen.

Hat ein Handelsvertreter, der langfristige Verträge vermittelt, Anspruch auf Provision, wenn die Verträge nach Beendigung des Handelsvertreterverhältnisses weiterlaufen?

Vermittelt ein Handelsvertreter langfristige Verträge, wie z. B. langfristige Lieferverträge oder Unteraufträge, stellt sich die Frage, ob der Handelsvertreter nach einer eventuellen Beendigung des Handelsvertreterverhältnisses Anspruch auf eine Provision für die in Erfüllung des vermittelten Vertrags erfolgten Lieferungen hat oder nicht.

Um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig, einen kurzen Schritt zurückzutreten und im Detail zu verstehen, wann der Provisionsanspruch des Handelsvertreters entsteht (siehe hierzu auch  Provisionen des Vertreters für Geschäfte, die der Auftraggeber nach Beendigung der Geschäftsbeziehung abgeschlossen hat). Artikel 1748 Absatz 3 des Zivilgesetzbuches sieht hierzu Folgendes vor:

"Der Handelsvertreter hat Anspruch auf Provision für Geschäfte, die nach dem Zeitpunkt der Beendigung des Vertrages abgeschlossen werden, wenn die Vorschlag eingegangen ist an den Auftraggeber oder Vermittler vor oder Geschäftsabschluss innerhalb einer eine angemessene Frist ab dem Zeitpunkt der Beendigung des Vertragsverhältnisses und die Schlussfolgerung ist von die hauptsächlich auf seine Tätigkeit zurückzuführen sindIn solchen Fällen steht die Provision nur dem vorherigen Vertreter zu, es sei denn, besondere Umstände zeigen, dass es gerecht ist, die Provision auf die zwischengeschalteten Vertreter aufzuteilen.

Dieser Ansatz[1] soll verhindern, dass der Auftraggeber Gefahr läuft, eine doppelte Provision zu zahlen: eine an den ausgehenden und eine an den eingehenden Vertreter.[2] Im Falle der Beendigung des Vertragsverhältnisses hat der Handelsvertreter daher Anspruch auf die Provision:

  • wenn der Vorschlag am folgenden Tag eingegangen ist Vorgängerseite bei Beendigung der Beziehung;
  • wenn das Geschäft innerhalb einer angemessene Frist ab dem Zeitpunkt der Beendigung des Vertrages und der Abschluss ist auf hauptsächlich zumAktivitäten des Agenten.

Während die erste Hypothese keine besonderen Auslegungsprobleme aufwirft, kann die zweite Hypothese zu mehreren Zweifeln führen, die sich vor allem auf die Auslegung des Begriffs "Prävalenz" und des BegriffsAngemessenheit[3]".

Eine Auslegungshilfe kann aus Art. 6, letzter Absatz, AEC 30.7.2014 abgeleitet werden[4] (vgl. bei der Anwendung des ERM e wie die Abfindung für die AEC-Industrie 2014 berechnet wird), die den Handelsvertreter verpflichtet, dem Auftraggeber detailliert über die zum Zeitpunkt der Beendigung des Vertragsverhältnisses aufgenommenen und nicht abgeschlossenen Verhandlungen zu berichten; diese Bestimmung sieht auch vor, dass der Handelsvertreter Anspruch auf die entsprechenden Provisionen hat, wenn innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung des Vertragsverhältnisses einige dieser Verhandlungen erfolgreich sind (vgl. Die Informationspflicht des Vertreters gegenüber dem Auftraggeber).

Wenn der Handelsvertreter im Laufe des Vertragsverhältnisses für befristete Verträge wirbt, hängt der Anspruch auf Provision für Lieferungen, die in Erfüllung des Vertrags nach Beendigung des Vertragsverhältnisses erfolgen, im Wesentlichen von der Art des befristeten Vertrags ab.

Grundsätzlich gilt für den Fall, dass der befristete Vertrag ein einen Liefervertrag, einen Vertrag über die Vergabe von Unteraufträgen oder einen Kaufvertrag mit geteilten Lieferungenkann festgestellt werden, dass (sofern nicht anders vereinbart)[5]Der Handelsvertreter hat auch nach Beendigung des Handelsvertretervertrags Anspruch auf Provisionen für alle Lieferungen, da es sich dabei um die Erfüllung eines während des Vertragsverhältnisses geschlossenen Vertrags handelt.

Umgekehrt, wenn der geförderte Vertrag ein Rahmenvertragwenn jede Lieferung Gegenstand einer weiteren Vereinbarung (Bestellung - Annahme) sein soll; in diesem Fall sind die einzelnen Lieferungen als eigenständige Kaufverträge zu betrachten,[6] auch wenn sie im Rahmen des Rahmenvertrags abgeschlossen werden, mit der Folge, dass solche Folgeverträge keinen Anspruch auf Provisionen begründen (es sei denn, der Vertreter kann nachweisen, dass dieses Geschäft auf seine Werbetätigkeit zurückzuführen ist und innerhalb einer angemessenen Frist abgeschlossen wurde).

Bleibt man bei der Argumentation, so ist es möglich, dass die die Unterschrift des Auftraggebers nach Beendigung des VertragsverhältnissesUm zu verstehen, ob der Handelsvertreter Anspruch auf eine Provision hat, reicht es nicht aus, die Art des Dauerverhältnisses festzustellen, sondern es muss auch nachgewiesen werden, dass der Abschluss des Geschäfts auf die Werbetätigkeit des Handelsvertreters zurückzuführen ist.

Im Folgenden wird ein sehr interessanter Fall geschildert[7]die durch eine Reihe von Verfahren entschieden wurde drei Urteile des Gerichts von GrossetoEin Beispiel: Ein Handelsvertreter hatte für den Auftraggeber (ein Unternehmen, das im Bereich Tiefkühlkost tätig ist) nach langwierigen, mehrmonatigen Verhandlungen einen Vertrag mit einer Supermarktkette über die unbefristete Lieferung von tiefgekühlten und vorverpackten Fertiggerichten abgeschlossen. Der Verwaltungsvertrag wurde einige Monate nach Beendigung des Vertretungsverhältnisses geschlossen.

Der Handelsvertreter verklagte den Auftraggeber auf Zahlung von Provisionen für Lieferungen, die in Erfüllung des Liefervertrags erfolgten. Mit Urteil Nr. 52/2012 gab das Gericht von Grosseto den Klagen des Bevollmächtigten statt und stellte fest, dass:

"der Verwaltungsvertrag wurde förmlich geschlossen [...]. etwas mehr als zwei Monate nach Beendigung des Agenturvertrags [...], ein Begriff, der aufgrund seiner objektiven Kürze zu berücksichtigen ist, durchaus sinnvoll.

Obwohl das Gericht feststellte, dass der Vertreter Anspruch auf Provisionen hatte, wies es den Antrag des Klägers auf Verurteilung des Unternehmers zur Zahlung der Provisionen zurück

"bis zum Ende des Verwaltungsvertrags [...], denn dies wäre eine Äußerung von Satz 'in der Zukunft' Außerdem bezog er sich auf eine Klausel, die von den Parteien im Verwaltungsvertrag nicht genannt wurde, da derselbe Vertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen wurde".

Einige Jahre nach Erlass des ersten Urteils erhob der Handelsvertreter eine weitere Klage, mit der er die Verurteilung des Auftraggebers zur Zahlung von Provisionen für Lieferungen beantragte, die nach dem im ersten Urteil erwähnten Sachverständigengutachten erfolgten. Der Vertreter stützte seine Forderung auf die Grundsatz des Artikels 2909 des Zivilgesetzbuches.wonach die im Endurteil enthaltene Feststellung für alle Zwecke zwischen den Parteien maßgebend ist. Der Gerichtshof verurteilte den Auftraggeber erneut und stellte fest, dass

"Das Recht auf Zahlung der Provisionen, die nach und nach im Zusammenhang mit der verlängerten Ausführung des Liefervertrags anfallen, ist unbestreitbar und wurde bereits in der unwiderruflichen Entscheidung dieses Amtes mit der konsequenten Anwendung der in Artikel 2909 vorgesehenen aufhebenden Wirkung festgestellt (zu diesem Punkt u.a. Kassationsgerichtshof, Sez. Lav. 2001 Nr. 4304).

Um die Zahlung von Provisionen für künftige Geschäfte zu vermeiden, hat der Auftraggeber nach diesem Urteil folgende Maßnahmen ergriffen faktisch die Aufgabe des Geschäfts  an ein Unternehmen der gleichen Gruppe, das ebenfalls im Tiefkühlkostsektor tätig ist. Der Vertreter legte daraufhin erneut Berufung beim Gericht von Grosseto ein und machte geltend, dass die Abtretung des Laufzeitvertrags gemäß Artikel 1406 des Zivilgesetzbuchs die Verpflichtung des Erwerbers zur Zahlung von Provisionen nach sich ziehe. Das Gericht von Grosseto[8]unterstützte erneut das Argument des Klägers und erklärte, dass:

"da das charakteristische Merkmal der Abtretung des Vertrages gemäß Art. 1406 des Zivilgesetzbuches darin besteht, dass sie den Zweck hat Übermittlung einer einheitlichen Reihe von aktiven und passiven Rechtssituationen von jeder Vertragspartei [...], ist der Erwerber verpflichtet, an die Klägerin Provisionen - in der gleichen Höhe wie im Vertretungsvertrag vereinbart - für die Lieferungen von Tiefkühlkost an die X srl. zu zahlen."

* * *

Schließlich ist auch zu betonen, dass der Abschluss von befristeten Verträgen als ein entscheidender Faktor für nachweisen, dass die Voraussetzungen des Artikels 1751 des Zivilgesetzbuches erfüllt sind.für das Recht des Vertreters auf Erhalt Abgangsentschädigung (vgl. Abfindung für den Vertreter. Wie wird sie berechnet, wenn die AEC nicht anwendbar ist?). In einem interessanten Urteil des Obersten Gerichtshofs heißt es dazu:

"Die Kündigungsentschädigung entschädigt den Handelsvertreter für den Vermögenszuwachs, den seine Tätigkeit dem Auftraggeber durch die Entwicklung des Geschäftswerts des Unternehmens bringt. Daraus folgt, dass diese Bedingung muss als gegeben angesehen werden, und die Vergütung ist daher fällig, wenn es sich bei den vom Handelsvertreter abgeschlossenen Verträgen um Dauerverträge handelt, da die Entwicklung des Firmenwerts und die Fortführung der Vorteile für den Unternehmer auch nach Beendigung des Handelsvertreterverhältnisses in re ipsa" sind..[9]

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[1] Der Artikel wurde durch das Gesetzesdekret Nr. 65/1999 reformiert, mit dem der Gesetzgeber die Grundsätze der europäischen Richtlinie Nr. 86/653 und insbesondere Artikel 8 umsetzte, der wie folgt lautet: "Für ein nach Beendigung des Handelsvertretervertrags abgeschlossenes Handelsgeschäft hat der Handelsvertreter Anspruch auf Provision, a) wenn das Geschäft in erster Linie auf das Ergebnis der von ihm während des Handelsvertretervertrags geleisteten Arbeit zurückzuführen ist und wenn das Geschäft innerhalb einer angemessenen Frist nach Beendigung des Handelsvertretervertrags abgeschlossen wird, oder b) wenn der von dem Dritten erteilte Auftrag unter den in Artikel 7 festgelegten Bedingungen vor Beendigung des Handelsvertretervertrags beim Unternehmer oder beim Handelsvertreter eingegangen ist."

[2]Vgl. Gericht Rimini, 22.9.2004, Nr. 238, das den Anspruch des Handelsvertreters auf Provisionen bei der Verlängerung von Lieferangeboten ausschloss, da der ehemalige Handelsvertreter nicht überwiegend werbend tätig war. Zu diesem Punkt siehe VENEZIA, Il contratto di agenzia, S. 281, 2015, CEDAM.

[3] Die Rechtsprechung hat auch eine Frist von sechs Monaten als angemessen angesehen (Kassationsgerichtshof 9.2.2006), und in einigen Fällen wurde diese Frist sogar auf zwei Jahre ausgedehnt (siehe Kassationsgerichtshof 16.1.2013, in dem das Gericht die zweijährige Frist für Treuekarten, die infolge der Werbetätigkeit des Vertreters verkauft wurden, als angemessen ansah und somit die nach der Beendigung der Geschäftsbeziehung getätigten Kraftstoffverkäufe als auf die Leistung des Vertreters zurückzuführen betrachtete.

[4] Art. 6, letzter Absatz AEC 2014 Industrie: "Der Agent oder Vertreter hat auch nach Beendigung des Vertragsverhältnisses Anspruch auf Provision für vorgeschlagene und abgeschlossene Geschäfte, wenn der Abschluss in erster Linie auf die Tätigkeit des Agenten oder Vertreters zurückzuführen ist und innerhalb einer angemessenen Frist nach Beendigung des Vertragsverhältnisses erfolgt. Zu diesem Zweck hat der Bevollmächtigte oder Vertreter bei Beendigung des Vertragsverhältnisses dem Auftraggeber detailliert über die aufgenommenen, aber wegen der Beendigung des Vertragsverhältnisses nicht abgeschlossenen Geschäftsverhandlungen zu berichten.

Sind diese Verhandlungen innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung des Vertragsverhältnisses erfolgreich, so hat der Handelsvertreter Anspruch auf die entsprechende Provision, wie oben geregelt. Nach Ablauf dieser Frist gilt der Abschluss eines Auftrags, unabhängig davon, ob er im Bericht des Handelsvertreters enthalten ist oder nicht, nicht mehr als Folge der Tätigkeit des Handelsvertreters, und es wird keine Provision gezahlt. Dies gilt jedoch unbeschadet etwaiger Vereinbarungen zwischen den Parteien, die eine andere Frist oder die Aufteilung der Provision auf die Vermittler vorsehen, die in dem Gebiet tätig waren und an der Förderung und dem Abschluss des Geschäfts mitgewirkt haben."

[5] Art. 1748 Abs. 3 des Zivilgesetzbuches über die Provisionen, die für nach Beendigung des Vertrages abgeschlossene Geschäfte zu zahlen sind, ist völlig abweichend: zugunsten von Saracini-Toffoletto, Il contratto di agenzia. Commentario, 2014, GIUFFRÈ und Bortolotti, a.a.O., S. 276; im Gegensatz dazu Trioni, der die Auffassung vertritt, dass diese Regel nicht zwingend ist, da der dritte Absatz von Art. 1748 cc, anders als der zweite und vierte, nicht ausdrücklich die Rettung von gegenteiligen Vereinbarungen vorsieht.

[6] Siehe hierzu BORTOLOTTI, Concessione di Vendita, Franchising e altri contratti di distribuzione, S. 8, 2007, CEDAM.

[7] Für weitere Einzelheiten siehe Giulia Cecconi, Le provigioni sui contratti di durata, in Agenten und Handelsvertreter, 1/2019, ALTER DER VERÖFFENTLICHUNG.

[8] Gericht von Grosseto, Urteil Nr. 269 von 2018.

[9] Cass. Civ. sez. lav. no. 24776 of 2013.


indennità di fine rapporto

Abfindung für den Vertreter. Wie wird sie berechnet, wenn die AEC nicht gilt?

In Fällen, in denen keine Tarifverträge auf das Vertretungsverhältnis anwendbar sind, ist es nicht einfach zu verstehen, ob (und in welcher Höhe) dem Vertreter eine Abfindung zusteht.

Im Gegensatz zu den AECs, die eine genaue Berechnung vorsehen, die es den Parteien ermöglicht, die Abfindungszahlung zu quantifizieren, das Zivilgesetzbuch sieht nur eine Obergrenze für die Höhe der Entschädigung vor, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode zu geben

Abfindungen wurden auf europäischer Ebene durch die Richtlinie 86/653EECin unser Rechtssystem umgesetzt, zuletzt mit der Reform des Gesetzesdekrets 65/1999, mit dem der derzeitige Wortlaut von Artikel 1751 des Zivilgesetzbuchs geändert wurde, der wie folgt lautet

"Bei Beendigung des Vertragsverhältnisses ist der Auftraggeber verpflichtet, dem Handelsvertreter einen Ausgleich zu zahlen, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • Der Bevollmächtigte hat beschafft Neukunden für den Auftraggeber oder hat spürbar entwickeltes Geschäft mit bestehenden Kunden;
  • Der Auftraggeber erhält weiterhin erhebliche Vorteile die sich aus den Geschäften mit solchen Kunden ergeben;
  • Die Zahlung dieser Zulage ist Messeunter Berücksichtigung aller Umstände des Falles, insbesondere der dem Vertreter entgangenen Provisionen, die sich aus dem Geschäft mit diesen Kunden ergeben".

Der Richter muss daher zunächst auf der Grundlage der vorläufigen Feststellungen feststellen, ob der Vertreter seinen Kundenstamm und/oder sein Geschäft vergrößert hat, und dementsprechend den Betrag bestimmen, der dem Vertreter nach billigem Ermessen geschuldet wird.

In Fällen, in denen keine Tarifverträge auf das Vertretungsverhältnis anwendbar sind, ist es nicht einfach zu verstehen, ob (und in welcher Höhe) dem Vertreter eine Abfindung zusteht.

Im Gegensatz zu den AEC, die eine genaue Berechnung vorsehen, die es den Parteien ermöglicht, die Abfindung zu beziffern, sieht das Zivilgesetzbuch nur eine Obergrenze für die Höhe der Abfindung vor, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode zu liefern

- Lesen Sie auch: Abfindung: Art. 1751 des Zivilgesetzbuches und AEC im Vergleich.

Im Folgenden werden die im Zivilgesetzbuch festgelegten Kriterien kurz analysiert.


1. Der Beitrag des Agenten zu den Kunden.

Die Kündigungsentschädigung gemäß Artikel 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs soll zweifellos die Tätigkeit des Auftraggebers zur Förderung und Entwicklung von Kunden belohnen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass vom Anwendungsbereich dieser Vorschrift ausgenommen sindAnwerbung und Koordinierung von Agentenda letztere, obwohl sie aus organisatorischer Sicht relevant und sehr wichtig sind, im Hinblick auf die Verbesserung der Kundenzufriedenheit nur instrumenteller und untergeordneter Natur sind.[1]

Dieser Argumentation folgend kann auch die bloße Umsatzsteigerung des Handelsvertreters nicht als ausreichender Beweis für die Gewinnung neuer Kunden oder die wesentliche Entwicklung der zu Beginn der Geschäftsbeziehung bereits vorhandenen Kunden angesehen werden:[2] reicht es nicht aus, dass der Beauftragte beweist (vgl. Die Beweislast beim Handelsvertretervertrag) die Erhöhung seiner Provisionen im Laufe der Jahre, wenn er auch die von ihm geworbenen Neukunden nicht gewissenhaft angibt. Dies geht aus der Rechtsprechung hervor:

"dem Antrag auf Zahlung der Entschädigung gemäß Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches nicht stattgegeben werden kann, wenn der Antragsteller pauschal anerkennen in der Berufungsinstanz das erneute Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen, jedoch keine genaue Abrechnung des Geschäftsvolumens für jeden einzelnen Kundensowie die abgeschlossenen Geschäfte, den Gesamtwert der Verträge, den etwaigen Zuwachs gegenüber den im Vorjahr mit demselben Kunden abgeschlossenen Geschäften anzugeben, wobei die Angabe der von ihm persönlich betreuten Kunden gänzlich zu unterlassen ist."[3]

Und wieder:

"Der Handelsvertreter, der gemäß Art. 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs handelt, muss zunächst beweisen, dass er dem Unternehmer neue Kunden gebracht hat oder zumindest den Umsatz der Kunden erhöht hat, die bereits vor Beginn des Handelsvertreterverhältnisses mit dem Unternehmer Geschäfte gemacht haben."[4]

Was die Definition vonNeukunde"Es sei daran erinnert, dass im Jahr 2016 die Europäischer Gerichtshof,[5] die Frage, ob es möglich ist, juristische Personen als solche anzuerkennen, die vor der Erteilung des Vertretungsauftrags bereits Geschäftsbeziehungen mit dem Auftraggeber aufgenommen hatten, allerdings für andere Produkte als die, die Gegenstand des Vertretungsvertrags sind. Im vorliegenden Fall hatte der Handelsvertreter den Auftrag erhalten, Brillengestelle anderer Marken zu verkaufen als derjenigen, die der Unternehmer bereits vertrieben hatte; der Gerichtshof wurde daher gefragt, ob der Verkauf solcher neuen Produkte an bestehende Kunden unter die zivilrechtliche Definition fallen könnte[6] eines "neuen Kunden". Der Gerichtshof stellte dies fest;

"als neue Kunden im Sinne dieser Vorschrift anzusehen sind, auch wenn sie mit dem Unternehmer bereits hinsichtlich anderer Waren in Geschäftsverbindung standen, wenn der Verkauf der ersten Ware durch den Vertreter verpflichtet, bestimmte Geschäftsbeziehungen einzugehenEs ist Sache des vorlegenden Gerichts, dies zu prüfen.


2. Vorteile für den Auftraggeber die sich aus der Tätigkeit des Vertreters ergeben.

Die zweite in Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches festgelegte Bedingung lautet: "der Auftraggeber immer noch erhebliche Vorteile aus den Geschäften mit diesen Kunden zieht". Bei der Analyse dieser Bedingung muss man natürlich verstehen auf welchen Zeitraum um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Vorteilen zu prüfen, muss ein Hinweis erfolgen. Nach der besten Lehrmeinung[7] Der Wortlaut des Gesetzes ist recht eindeutig und bezieht sich auf die Situation zum Zeitpunkt der Beendigung der Geschäftsbeziehung; die Rechtsprechung hingegen ist in diesem Punkt nicht eindeutig, und es gibt eine gegenteilige Ausrichtung, die es für erforderlich hält, zu prüfen, ob die Vorteile auch in den Folgejahren fortbestehen, und in diesem Sinne den Ausgleich ausschließt, wenn der Vertreter nicht in der Lage ist, die "Beibehaltung" der Kunden auch nach Beendigung der Geschäftsbeziehung gerichtlich nachzuweisen.[8]

Natürlich kann die persönliche Entscheidung des Auftraggebers, sich für eine der folgenden Optionen zu entscheiden, den Handelsvertreter nicht beeinträchtigen Übertragung des Unternehmens auf andere (zu einem Preis, der zweifellos nicht nur durch die Marke, sondern auch durch den Geschäftswert, der im Wesentlichen aus dem Kundenstamm besteht, bestimmt wird), es sei denn, es wird festgestellt, dass der Anstieg der Kundenzahl auf Faktoren zurückzuführen ist, die außerhalb des Vertreters liegen.[9]

Andererseits ist die Bedingung als erfüllt anzusehen, wenn die vom Vertreter geschlossenen Verträge Laufzeitverträgeda die Entwicklung des Firmenwerts und die Vorteile für den Auftraggeber auch nach Beendigung der Geschäftsbeziehung in re ipsa.[10]


3. Die Festlegung von Abfindungen nach dem Billigkeitsgrundsatz.

Sobald das Vorliegen der ersten beiden Voraussetzungen festgestellt ist, muss der Richter die Billigkeitsentschädigung beziffern. Wie bereits erwähnt, ist für die Bestimmung des Quantender Richter ist verpflichtet, die Einhaltung des in Art. 1751 des Zivilgesetzbuches vorgeschriebenen Gebots der Billigkeit zu überprüfen, wobei er alle Umstände des Falles und insbesondere die dem Vertreter entgangenen Provisionen, die sich aus den Geschäften mit diesen Kunden ergeben, zu berücksichtigen hat.

Interessant ist, dass das Gesetz zwar die Voraussetzungen für die Gewährung des Ausgleichs an den Bevollmächtigten klar benennt, für die Quantifizierung nach billigem Ermessen jedoch die der normative Verweis ist nicht erschöpfend und betrifft alle "die Umstände des Falles', wobei der Hinweis auf die Provisionen, die der Vertreter verliert und die sich aus dem Geschäft mit den Kunden ergeben, nur als Beispiel zu verstehen ist.[11] Diesbezüglich muss der Richter nach der Rechtsprechung:

"alle Elemente berücksichtigen, die geeignet sind, eine angemessene Personalisierung des dem Vertreter geschuldeten Betrags zu erreichen"[12] e "als "fair" angesehen werden kann oder nicht'in dem Sinne, dass auch das besondere Verdienst des Handelnden, das sich aus den [entstehenden] tatsächlichen Verhältnissen ergibt, ausgeglichen wird."[13]

"Hält sie es für unbillig, muss sie in Ermangelung einer besonderen Regelung dem Auftragnehmer die Differenz zugestehen, die erforderlich ist, um die Billigkeit wiederherzustellen.."[14]

Es liegt auf der Hand, dass der Grundsatz der Billigkeit in der Praxis nur schwer anzuwenden ist. Daraus folgt, dass die Nichtanwendung der AEC auf das Verhältnis sicherlich eine größere Unsicherheit hinsichtlich der Quantifizierung der Abfindung mit sich bringt, da dies letztlich der Sensibilität des einzelnen Richters überlassen wird.

Es ist auch wichtig, daran zu erinnern, dass der in Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches genannte Fall ein typischer Fall von richterlicher Billigkeit ist und als solcher kann vor dem Gericht nur unter dem Gesichtspunkt der Logik und der Kongruenz der Argumentation kritisiert werdenaber nicht in seiner Höhe.[15]


4. Abfindungen, die auf der Grundlage der von der Kommission festgelegten Kriterien berechnet werden.

Aus der obigen Analyse geht hervor, dass der Ansatz der europäischen Richtlinie, der lediglich eine Obergrenze für die Höhe der Entschädigung vorsieht, ohne genaue Leitlinien für die Berechnungsmethode vorzugeben, zu großer Unsicherheit geführt hat und weiterhin führt. Es liegt daher auf der Hand, dass eine klare und präzise Methode, die vielleicht durch die nationale Rechtsprechung entwickelt wird, zu größerer Rechtssicherheit führen würde, was für beide Vertragsparteien von Vorteil wäre.

Dieses Problem trat auch bei demselben Unternehmen auf Europäische Kommission in ihrem Bericht vom 23/7/1996die sich dieser rechtlichen Beschränkung bewusst war, einen Bericht erstellt, der zum einen analysieren sollte, wie die europäische Rechtsprechung diese Auslegungsfrage angegangen ist, und zum anderen den Mitgliedstaaten eine Lösung anbieten sollte.

Eine Lösung wäre im deutschen Modell (und insbesondere in §89b des HGB, an dem sich die Gesetzgebung orientiert) zu finden gewesen, wobei zu berücksichtigen ist, dass dort seit 1953 die Zahlung eines Mehrwertausgleichs vorgesehen ist, was zu einer umfangreichen Rechtsprechung hinsichtlich der Berechnung dieses Ausgleichs geführt hat.

In dem Bericht der Kommission wird das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte Berechnungsmodell eingehend analysiert, auf die in vollem Umfang Bezug genommen wird. Es ist wichtig, die Tatsache zu betonen, dass das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte System dann als Modell für die Erstellung von AEC-Berechnungen verwendet wurde und dass das gleiche System, obwohl es sehr komplex ist, uns nicht völlig fremd ist.

Nachdem die Kommission die Berechnungsmethode analytisch untersucht hat, stellt sie abschließend fest, dass das von der deutschen Rechtsprechung entwickelte Modell dennoch als anzuwendendes Modell verwendet werden kann, da dieses "eine einheitlichere Auslegung dieses Artikels zu ermöglichen."

Die italienische Rechtsprechung hat sich jedenfalls nur sehr selten an dieses Modell gehalten (vielleicht auch deshalb, weil es von den Anwälten der Parteien nicht gefordert wurde), das derzeit fast völlig unbekannt ist; jedenfalls gibt es eine Reihe von Urteilen in der Sache, die den Standpunkt der Kommission teilten, die es für angemessen hielt, die Abfindung auf der Grundlage der von der Europäischen Kommission in ihrem Bericht vom 23.7.1996 über die Anwendung von Artikel 17 der Richtlinie 86/653/EWG aufgestellten Berechnungskriterien zu quantifizieren. [16]

_________________________________

[1] Cass. Civ. 2018 No. 25740.

[2] Siehe hierzu auch Bortolotti, Vertriebsverträge, S. 386 ff., 2016, Wolters Kluver.

[3] Gericht von Mailand 26.7.2016.

[4] Gericht von Bari 12.2.2014.

[5] Urteil vom 7.4.2016, Rechtssache C-314/14, Marchon vs. Karaskiewicz

[6] Genauer gesagt, in der Definition des Begriffs "Neukunde", zu dem Artikel 17 der europäischen Richtlinie 1986/653 über Handelsvertreterdurch Artikel 4 des Gesetzesdekrets Nr. 303 vom 10.9.1991, mit dem Artikel 1751 des Zivilgesetzbuchs geändert und durch Artikel 5 des Gesetzesdekrets Nr. 65 vom 15.2.1999 ersetzt wurde.

[7] Bortolotti, Vertriebsverträge, S. 388.

[8] Siehe Gericht von Padua 21.9.2012, wo die Entschädigung wegen fehlender Anordnungen nach der Auflösung der Beziehung verweigert wurde; im Gegensatz dazu Cass. Civ. 2013 Nr. 24776 ".Darüber hinaus ist der Nutzen für den Auftraggeber zum Zeitpunkt der Beendigung des Vertragsverhältnisses zu beurteilen, wobei die zu diesem Zeitpunkt vom Vertreter erzielten Ergebnisse von Bedeutung sind.."

[9] Cass. Civ. 2013 no. 24776.

[10] Cass. Civ. 2013 no. 24776.

[11] Siehe Cass. Civ. 2018 no. 21377, Cass. Civ. 2008 no. 23966.

[12] Cass. Civ. 2016 No. 486.

[13] Cass. Civ. 2014 No. 25904.

[14] Appellationsgericht Florenz 4.4.2012.

[15] Cass. Civ. 2018 No. 25740.

[16] Gericht von Pescara vom 23.9.2014, mit Kommentar von Trapani in Agenti&Rappresentanti di commercio Nr. 2/2015; Gericht von Bassano del Grappa vom 22.11.2008


Wie wird die Entschädigung für die Beendigung eines Vertrags gemäß der AEC Commerce 2009 berechnet?

In Artikel 13 des AEC-Handelsabkommens von 2009 wird die Abfindung in drei Komponenten unterteilt (siehe hierzu auch Berechnung der Entschädigung gemäß Art. 1751 des Zivilgesetzbuches.Berechnung der früheren AEC-Zertifikate für 2014Berechnung der ex ANA-Zertifikate für 2003):

  • Kündigungsentschädigung, die der Auftraggeber in den ENASARCO-Fonds (FIRR) einzahlt (Kapitel I);
  • ein zusätzlicher Kundenausgleich, der dem Vertreter oder Bevollmächtigten auch dann gezahlt wird, wenn die Kundenzahl und/oder der Umsatz nicht gestiegen sind (Kapitel II);
  • eine leistungsabhängige Vergütung, die an eine Steigerung der Kundenzahl und/oder des Umsatzes gekoppelt ist (Kapitel III).

(vgl. auch Kollektivverhandlungen. Ursprünge, Wert und Durchsetzbarkeit. Und wenn ein Auftragnehmer ein Ausländer ist, muss er sich dann bewerben oder nicht?)

I. FIRR

Der FIRR wird vom Auftraggeber bei ENASARCO hinterlegt und steht bei Beendigung des Vertragsverhältnisses dem Vertreter zu, unabhängig von einem etwaigen Anstieg der Kunden- und/oder Geschäftszahlen.

Die Verpflichtung zur Aufhebung des FIRR besteht nur, wenn die AEC auf die Beziehung Anwendung finden. Die AEC sind nur dann auf den Vertrag anwendbar, wenn beide Parteien (Auftraggeber und Auftragnehmer) Mitglieder der vertragsschließenden Gewerkschaften sind, oder wenn die Parteien im Vertrag ausdrücklich auf die AEC Bezug genommen oder ihre implizite Anwendung im Laufe der Geschäftsbeziehung vorgesehen haben (z. B. wenn der Auftraggeber eine spontane, ständige und einheitliche Anwendung bestimmter Bestimmungen der AEC vorgesehen hat).[1]  Dies bedeutet, dass der Auftraggeber im Falle der Nichtanwendung des AEC nicht verpflichtet ist, den FIRR zurückzustellen, sondern nur die Sozialversicherungsbeiträge an Enasarco zu zahlen.[2] (zu diesem Punkt siehe. die Sozialversicherungspflicht des italienischen Vertreters und des ausländischen Auftraggebers).

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rechtsprechung[3] und Doktrin,[4] unmissverständlich festzustellen, dass der Anspruch auf Zahlung des FIRR gegen Enasarco und nicht gegen den Hauptverpflichteten zu richten ist, mit Ausnahme der Beträge, die von letzterem nicht zurückgestellt wurden.

Diese Zulage wird jährlich wie folgt berechnet:

EIN-MANN-AGENT

  • 4% auf den Anteil der Provisionen bis zu 12.400 € pro Jahr
  • 2% auf den Anteil der Provisionen zwischen € 12.400 p.a. und € 18.600 p.a.
  • 1% auf den Teil der Provisionen, der 18.600 € pro Jahr übersteigt

MEHRFIRMENVERTRETER

  • 4% auf den Anteil der Provisionen bis zu 6.200 € pro Jahr
  • 2% auf den Anteil der Provisionen zwischen € 6.200 p.a. und € 9.300 p.a.
  • 1% auf den Teil der Provisionen, der 9.300 € pro Jahr übersteigt
II. ZUSATZBEIHILFE

Sie wird zu den folgenden Sätzen anerkannt:

3% auf die in den ersten drei Jahren des Vertretungsverhältnisses angefallenen Provisionen
3,50% auf die vom vierten bis zum sechsten abgeschlossenen Jahr angefallenen Provisionen
4,00% auf die in den Folgejahren angefallenen Provisionen

Diese Entschädigung wird in allen Fällen fällig, in denen das Vertragsverhältnis mindestens eine Handlung lang bestanden hat und der Rücktritt des Vertreters auf folgende Gründe zurückzuführen ist

  • dauerhafte und vollständige Invalidität;
  • wegen eines Gebrechens und/oder einer Krankheit, bei der ihm die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zugemutet werden kann;
  • Erlangung der Altersrente von Enasarco und/oder Inps;
  • für Umstände, die dem Auftraggeber zuzurechnen sind (Art. 1751 des Zivilgesetzbuches);
  • im Falle des Todes. In diesem Fall werden die Entschädigungen an die gesetzlichen oder testamentarischen Erben ausgezahlt.

In jedem Fall, zusätzlich zu den oben genannten Fällen, da nach der Mehrheitsrechtsprechung die AECs eine garantierte Mindestbehandlung für den Vertreter darstellen,[5] dieser Ausgleich wird dem Handelsvertreter bei Beendigung des Vertragsverhältnisses gewährt, unabhängig von dem Nachweis des Handelsvertreters, dass er das Geschäft und/oder den Kundenstamm des Auftraggebers ausgebaut hat, wie dies beim zivilrechtlichen Ausgleich gemäß Art. 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Fall ist (siehe hierzu Abfindungen in Leiharbeitsverträgen).

III. LEISTUNGSABHÄNGIGE VERGÜTUNG

Die AEC Commerce 2009 sieht eine recht strukturierte Berechnung zur Quantifizierung der Leistungszulage vor, die nur dann an den Agenten gezahlt wird, wenn sie höher ist als die Summe der beiden oben analysierten Zulagen (FIRR + Zuschlag).

Die Berechnung der Leistungszulage erfolgt wie folgt:

  • Bestimmung derAnstieg der Kundenzahldie sich aus der Differenz zwischen den Provisionen ergibt, die der Vertreter zu Beginn und am Ende des Vertragsverhältnisses erhält, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Prognosezeitraum je nach Dauer des Vertragsverhältnisses variiert, wie in der folgenden Tabelle dargestellt:
DAUER DER BEZIEHUNG PROZENTUALER ANSTIEG DES UMSATZES PROZENTSATZ DER ENTSCHÄDIGUNG IN BEZUG AUF DEN GEMÄSS ARTIKEL 1751 DES ZIVILGESETZBUCHES FESTGELEGTEN HÖCHSTWERT (VON DEM DIE ENTSCHÄDIGUNG F.I.R.R. UND DIE ZUSÄTZLICHE KUNDENENTSCHÄDIGUNG ABGEZOGEN WERDEN)
Bis zu 12 Monate (1. Jahr) 0 bis 5% -
5 bis 30% 25%
30 bis 60& 30%
60 bis 150% 40%
Über 150% hinaus 100%
12 bis 24 Monate (2. Jahr) Bis zu 30% 30%
30 bis 60% 35%
60 bis 150% 40%
Über 150% hinaus 100%
24 bis 36 Monate (3. Jahr) Bis zu 30% 35%
30 bis 60% 40%
60 bis 150% 45%
Über 150% hinaus 100%
36 bis 48 Monate (4. Jahr) Bis zu 30% 40%
30 bis 60% 45%
60 bis 150% 50%
Über 150% hinaus 100%
48 bis 60 Monate (5. Jahr) Bis zu 30% 45%
30 bis 60% 50%
60 bis 150% 55%
Über 150% hinaus 100%
Ab 60 Monaten Bis zu 30% 50%
30 bis 60% 55%
60 bis 150% 60%
Über 150% hinaus 100%
  • Um den tatsächlichen Wert des vom Handelsvertreter erzielten Umsatzzuwachses zu ermitteln, wird das Umsatzvolumen, d. h. das Volumen der Verkäufe des Auftraggebers in dem Gebiet oder für die dem Handelsvertreter anvertraute Kundschaft, berücksichtigt.
  • Für die Ermittlung der prozentualen Steigerung werden die Werte des Umsatzvolumens, verstanden als das Volumen der Verkäufe des Auftraggebers in dem Gebiet oder für die dem Vertreter anvertraute Kundschaft, zu Beginn der Beziehung (Anfangswert) mit den Werten des Umsatzvolumens, verstanden als das Volumen der Verkäufe des Auftraggebers in dem Gebiet oder für die dem Vertreter anvertraute Kundschaft, am Ende der Beziehung (Endwert) wie folgt verglichen
Dauer der Beziehung Ursprünglicher Wert Endgültiger Wert
Während des ersten Jahres der Beziehung Durchschnittlicher Umsatz in den ersten 3 Monaten Durchschnittlicher Umsatz in den letzten 3 Monaten
Für das zweite Jahr der Beziehung Jahresdurchschnitt des Umsatzvolumens in den ersten 2 Quartalen Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der letzten 2 Quartale
Für das dritte Jahr der Beziehung Jahresdurchschnitt des Umsatzvolumens in den ersten 3 Quartalen Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der letzten 3 Quartale
Vom Beginn des vierten Jahres bis zum Ende des sechsten Jahres der Beziehung Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen in den ersten 8 Quartalen Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der letzten 8 Quartale
Vom Beginn des siebten Jahres bis zum Ende des neunten Jahres der Beziehung Jahresdurchschnitt des Umsatzvolumens für die ersten 12 Quartale Jahresdurchschnitt des Umsatzvolumens über die letzten 12 Quartale
Vom Beginn des zehnten bis zum Ende des zwölften Jahres der Beziehung Jahresdurchschnitt des Umsatzvolumens für die ersten 16 Quartale Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der letzten 16 Quartale
Nach dem 12. Jahr der Beziehung Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der ersten 20 Quartale Jährliches durchschnittliches Umsatzvolumen der letzten 20 Quartale
  • Schließlich wird die Ausgangsfigur mit der endgültigen Figur homogenisiert, indem auf sie Folgendes angewendet wird der Istat-Aufwertungskoeffizient für Arbeitskredite.

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[1] Siehe Bortolotti, Vertriebsverträge, 2016, Wolter Kluwer, S. 87 ff.

[2] Trib. Rom 14.1.2010.

[3] Trib. Bari 2.5.2012.

[4] Bortolotti, Vertriebsverträge, 2016, Wolter Kluwer, S. 365 ff.

[5] Siehe hierzu Cass. Civ. 2014 no. 7567. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass der Europäische Gerichtshof in einem Urteil vom 23. März 2006 die Rechtmäßigkeit der in der AEC vorgesehenen zusätzlichen Kundenentschädigung in Frage gestellt hat, die es dem Handelsvertreter ermöglicht, in jedem Fall eine Kündigungsentschädigung zu erhalten, auch wenn der Handelsvertreter den Kundenstamm des Auftraggebers nicht tatsächlich ausgebaut hat und dieser auch nach Beendigung des Vertragsverhältnisses davon profitiert; Im Einklang mit dieser Ausrichtung gibt es eine Minderheitsmeinung in der Rechtsprechung, die die AEC als nicht anwendbar auf unser System betrachtet und daher den Anspruch des Vertreters auf die darin enthaltenen Regeln nicht als garantiertes Minimum anerkannt hat (Tribunale Treviso 29. Mai 2008. Tribunale Treviso 8. Juni 2008; Tribunale di Roma 11. Juli 2008).


Die Kündigungsentschädigung im Agenturvertrag: Art. 1751 des Zivilgesetzbuches und AEC im Vergleich.

Wie bereits erwähnt, folgen die Abfindungen in Italien einem Binärsystemzum einen die Disziplin, die durch dieArtikel 1751 des Zivilgesetzbuches und auf der anderen Seite die Regulierung der AECs. (vgl. auch Kollektivverhandlungen. Ursprünge, Wert und Durchsetzbarkeit. Und wenn ein Auftragnehmer ein Ausländer ist, muss er sich dann bewerben oder nicht?)

Die derzeitige Fassung von Artikel 1751 des Zivilgesetzbuches in der Fassung des Gesetzesdekrets 1999 Nr. 65, mit dem die Richtlinie 86/853/EWG umgesetzt wurde, sieht Folgendes vor:

"Bei Beendigung des Vertragsverhältnisses ist der Unternehmer verpflichtet, dem Handelsvertreter einen Ausgleich zu zahlen, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  1. der Vertreter hat beschafft Neukunden an den Auftraggeber oder ein deutlich ausgebautes Geschäft mit bestehenden Kunden;
  2. der Auftraggeber noch erhebliche Vorteile erhalten die sich aus den Geschäften mit solchen Kunden ergeben;
  3. die Zahlung dieser Zulage ist Messeunter Berücksichtigung aller Umstände des Falles, insbesondere der dem Vertreter entgangenen Provisionen, die sich aus dem Geschäft mit diesen Kunden ergeben".

Im dritten Absatz desselben Artikels heißt es, dass diedie Vergütung ist nicht fällig wenn:

  • der Auftraggeber kündigt den Vertrag aus folgenden Gründen ein dem Agenten zurechenbarer Standard, die aufgrund ihrer Schwere eine auch nur vorübergehende Fortsetzung der Beziehung nicht zulässt;
  • l'der Vermittler kündigt den Vertrages sei denn, die Beendigung ist durch Umstände gerechtfertigt, die dem Unternehmer zuzurechnen sind, oder durch Umstände, die dem Vertreter zuzurechnen sind, wie Alter, Gebrechen oder Krankheit, aufgrund derer dem Vertreter die Fortsetzung der Tätigkeit nicht mehr zugemutet werden kann;
  • wenn aufgrund einer Vereinbarung mit dem Auftraggeber derVertreter die Rechte und Pflichten auf einen Dritten überträgt die sie aufgrund des Agenturvertrags hat.

Über den Betrag der Entschädigung gemäß Artikel 1751 Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, es:

"darf nicht höher sein als eine Zahl, die einemjährliche Zuwendung auf der Grundlage des Jahresdurchschnitts der Vergütungen, die der Vertreter in den letzten fünf Jahren erhalten hat, und, wenn der Vertrag weniger als fünf Jahre zurückliegt, auf der Grundlage des Durchschnitts des betreffenden Zeitraums".

Das Kriterium des Artikels 1751 des Zivilgesetzbuches, enthält keine Berechnungsmethodesondern nur eine Obergrenze (d. h. eine Rente, die auf der Grundlage der Durchschnittsprovision der letzten fünf Jahre zu berechnen ist) und zwei Bedingungen, von deren Erfüllung das Entstehen der Entschädigung abhängt, nämlich dass

  • der Vertreter hat neue Kunden geworben und/oder den Umsatz der bestehenden Kunden "intensiviert";
  • der Ausgleich ist "angemessen" in Anbetracht "aller Umstände des Falles, einschließlich der Provisionen, die der Vertreter infolge der Beendigung des Vertrages verliert.

Auf der anderen Seite ist die vertragliche Regelung der AECs legt eine bestimmte und präzise Berechnungsmethode fest, die auf drei verschiedenen Elementen beruht:

  • die Entschädigung für die Beendigung des Vertragsverhältnisses (dieFIRR', bestehend aus einer jährlichen Rückstellung in dem von ENASARCO verwalteten Sonderfonds), die auf der Grundlage des AEC berechnet wird;
  • l'Kundenzuschlagdie dem Vertreter auch ohne Zunahme der Kundenzahl gezahlt werden (in Höhe von ca. 4% auf den Gesamtbetrag der Provisionen und sonstigen aufgelaufenen Beträge);
  • l'Zulage meritokratischin Verbindung mit einem Anstieg der Kundenzahl und/oder des Umsatzes.

Wie man sieht, haben beide Systeme sowohl Vorteile als auch Nachteile für die Vertragsparteien.

I Vorteile für den Vertreter derEntschädigung gemäß Artikel 1751 c.c. ist die Tatsache, dass die vom Gericht gezahlte Entschädigung oft höher ist als die im GAV vorgesehene.

Die Nachteile liegen in der Regel in der Tatsache, dass:

  • nur ein Höchstwert festgelegt wird, aber ein Berechnungskriterium völlig fehlt;
  • Die Beweislast für die Zunahme/Intensivierung des Kundenkreises und die Angemessenheit des Ausgleichs obliegt allein dem Vermittler;
  • der Ausgleich ist in allen Fällen ausgeschlossen, in denen der Handelsvertreter ohne triftigen Grund aus dem Vertrag entlassen wird.[1]

Was die nach den folgenden Kriterien berechnete Vergütung betrifft AEC i Vorteile sind ziemlich offensichtlich, wenn man bedenkt, dass:

  • ein klares und definiertes Berechnungskriterium konfiguriert ist;
  • FIRR und die Freistellung des Kunden sind (vorbehaltlich von Ausnahmen) zu jeder Zeit fällig, auch im Falle einer Kündigung durch die Partei;
  • Die Beweislast liegt nicht beim Vermittler.

Zu den Nachteilen für den Bevollmächtigten ist anzumerken, dass die gemäß Artikel 1751 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gezahlte Entschädigung sehr oft höher ist als die von der AEC garantierte.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Europäische Gerichtshof in einem Urteil vom 23. März 2006,[2] ha bestritt die Rechtmäßigkeit der Abfindungszahlung, wie sie in der AEC geregelt ist. Derartige Vereinbarungen können nach Ansicht des Gerichtshofs nur dann von den Vorschriften der Richtlinie 86/653/EWG abweichen, wenn bei einer Analyse ex antedie Anwendung des AEC würde dazu führen, dass der Handelsvertreter wirtschaftlich günstiger behandelt wird als nach Artikel 1751 des Zivilgesetzbuchs. Da es keine Berechnungsinstrumente gibt, mit denen sich die Höhe des kodifizierten Ausgleichs vorhersagen lässt, und dieser erst nach Beendigung des Verhältnisses bekannt und berechnet werden kann, und da nach Ansicht des Gerichtshofs die Beurteilung, ob die Behandlung durch das AEC (immer) günstiger ist als die zivilrechtliche Disziplin, vorgenommen werden muss ex anteEs liegt auf der Hand, dass nach dieser Argumentation nur ein Berechnungssystem, das stets die Höchstzulage garantiert, als mit den von der Richtlinie und der Rechtsprechung des Gerichtshofs vorgegebenen Grundsätzen vereinbar angesehen werden kann.[3]

Trotz des Urteils des Europäischen Gerichtshofs, Die Ausrichtung des Obersten Gerichtshofs scheint sich jedoch zu konsolidieren wonach die Kriterien für die Bemessung der tarifvertraglich vorgesehenen Abfindung in jedem Fall als eine Mindestbehandlung die dem Bevollmächtigten garantiert werden muss, vorbehaltlich der Notwendigkeit, dass der Richter, nachdem er das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der in Art. 1751 des Zivilgesetzbuches vorgesehenen Voraussetzungen festgestellt hat, eine Art Einzelfallprüfung vornimmt, um die Angemessenheit der sich aus der AEC ergebenden Lösung mit Ermessensspielraum unter Berücksichtigung aller Umstände des konkreten Falles zu bewerten.[4]

Es ist jedoch anzumerken, dass es eine Minderheit in der Rechtsprechung gibt, die die AEC für nicht anwendbar auf unser Rechtssystem hält und daher die darin festgelegte Disziplin nicht als garantiertes Minimum für den Vertreter anerkennt.[5]

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[1] Art. 1751 (2) (1): "Der Ausgleich wird nicht geschuldet [...], wenn der Handelsvertreter den Vertrag kündigt, es sei denn, die Kündigung ist durch Umstände gerechtfertigt, die dem Unternehmer zuzurechnen sind, oder durch Umstände, die dem Handelsvertreter zuzurechnen sind, wie z. B. Alter, Gebrechen oder Krankheit, aufgrund derer dem Handelsvertreter die Fortsetzung der Tätigkeit nicht mehr zugemutet werden kann"

[2] Gerichtshof 2006, C-465/04.

[3] Baldi-Venezia, Il contratto di agenzia, 2014, GIUFFRÈ; Bortolotti, L'indennità di risoluzione del rapporto secondo il nuovo Accordo Economico Collettivo Settore industria, 2014, www.newsmercati.it.

[4] Cass. Civ. 2009 Nr. 12724; Cass. Civ. 2012 Nr. 8295; Cass. Civ. 2013 Nr. 18413; Cass. Civ. 2014 Nr. 7567; Vgl. Baldi-Venezia, Il contratto di agenzia, 2014, GIUFFRÈ, "Diese Lösung erscheint nicht zufriedenstellend und legt vor allem die anzuwendenden Quantifizierungskriterien nicht konkret fest, so dass dem Leistungsrichter ein weiter Ermessensspielraum verbleibt, was nicht für die künftige Festlegung präziser und einheitlicher Kriterien zum Nachteil eines Bestimmtheitsgrundsatzes spricht"..

[5] Tribunale Treviso 29. Mai 2008; Tribunale Treviso 8. Juni 2008; Tribunale di Roma 11. Juli 2008.


Konferenz über den Agenturvertrag in der Stadtbibliothek.

(it)Freitag, 8. Juni, 15.00 Uhr am Öffentliche Bibliothek Verona Konferenz über den Agenturvertrag statt, die ich in Zusammenarbeit mit den folgenden Partnern organisieren durfte Veronalegal. Als Redner nahmen teil dieRechtsanwalt Valerio Sangiovanni (Rechtsanwalt in Mailand), Dr. Maura Mancini (Arbeitsrichterin am Gericht von Brescia), FrauRechtsanwalt Eve Tessera (französischer Rechtsanwalt, eingetragen in Verona) und der Unterzeichner.

Die folgenden Themen wurden behandelt:

Ich möchte allen Teilnehmern der Konferenz und den Referenten, die sich nicht nur als äußerst kompetent, sondern auch als sehr klar und hilfreich erwiesen haben, aufrichtig danken.

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